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Iran
(amtl. Islam. Republik Iran), Staat in Asien, grenzt im N an Armenien, Aserbaidschan und Turkmenistan, im O an Afghanistan und Pakistan, im S an den Pers. Golf und den Golf von Oman, im W an Irak, im NW an die Türkei.

Fläche
1.648.000 km2

Einwohner
ca. 65 Mio.

Hauptstadt
Teheran

Verwaltungsgliederung
24 Provinzen

Amtssprache
Persisch

Feiertage in 2000
01.02., 19.-23.03.,  25.03., 01.04., 15.04., 25.05., 03.-04.06., 20.06., 02.09., 11.10., 25.10., 12.11., 18.12. + 27.12.2000

Währung
1 Rial (Rl) = 100 Dinars (D.)

Zeitzone
MEZ +2 1/2 Std.

Landesnatur
I. ist im wesentl. ein Hochland zw. Kasp. Meer und dem Pers. Golf. Im N wird es vom Koppe Dagh und dem Elbursgebirge (Demawend 5 671 m), im W und SW vom Sagros- und Kuhrudgebirge begrenzt. Im weitläufigen Gebirgsland des NW liegt der Urmiasee, der größte See des Landes. Nur südl. des Kasp. Meeres und am inneren Ende des Pers. Golfes treten Küstentiefländer auf. Das Hochland ist im Zentrum und im O weitgehend Wüste (Dascht e Kawir, Lut). I. hat kontinentales Klima und liegt im Übergangsbereich vom Trockengürtel der Passatzone zum zentralasiat. Wüstengürtel. Es dominieren Wüsten und Halbwüsten. Im W und NW tritt Trockenwald auf.

Bevölkerung
Neben den Persern gibt es etwa 12 Mio. Aserbaidschaner, Kurden, Araber und Armenier, außerdem Masandaraner, Luren und Belutschen. Die Zahl der Nomaden wurde 1965 auf 3 Mio. geschätzt. 98% der Einwohner sind Muslime (fast durchweg Schiiten). I. verfügt über 17 Universitäten.

Wirtschaft, Verkehr
Die Landwirtschaft, von der rd. 70% der Bevölkerung leben, erbringt 20% des Bruttoinlandsproduktes. Angebaut werden Weizen, Gerste, Reis (im südkasp. Küstentiefland), Tabak, Zitrusfrüchte, Baumwolle und Tee. Bed. ist der Störfang (Kaviargewinnung) im Kasp. Meer. Das Rückgrat der iran. Wirtschaft sind Erdöl und Erdgas. Weitere bed. Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererz sowie Steinkohle. Zentren der Eisen- und Stahl-Ind. sind Ahwas und Isfahan. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist die Textilindustrie. Das Eisenbahnnetz ist 4.567 km, das Straßennetz 138.592 km lang, davon 18% asphaltiert. Die wichtigsten Häfen sind Khorramschahr, Bandar Imam Khomeini und Bandar Abbas. Internationaler Flughafen: Mehrabad-Airport, Teheran.

Geschichte
Modernisierung von Staat und Gesellschaft:
Beginn der modernen Entwicklung Persiens (persische Geschichte), seit 1934 I. gen., unter Schah Resa Pahlawi (« 1925-41); gleichzeitig beschleunigter Prozeß der Enteignung der Kleinbauern . Nach dem Versuch einer Annäherung an das nat.-soz. Deutschland 1941 Verbannung des Schahs durch die Alliierten zugunsten seines Sohnes Schah Mohammad Resa Pahlawi. Zunehmender Einfluß der USA. Der wegen der Erdölfrage 1950 unternommene Versuch von Min.-Präs. Mossadegh, das Land von der wirtschaftl. Vorherrschaft Großbrit. zu lösen, scheiterte 1953. Erdölabkommen von 1954: theoret. Nationalisierung der Erdöl-Ind., aber Kontrollfunktion von Gesellschaften der USA, Frankreichs und der Niederlande. Wirtschaftl. und soziale Reformen (›Weiße Revolution‹) aufgrund anhaltender Streiks in der Erdöl-Ind. (1956-61). 1955 Beitritt zum Bagdadpakt. Intensivierung der polit. und wirtschaftl. Beziehungen zur BR Deutschland (1974 und 1976 Abkommen zur Beteiligung am Krupp-Konzern), zu Großbrit. und den USA (1959 Verteidigungsabkommen). Daneben Bemühen um ein gutes Verhältnis zur UdSSR und anderen kommunist. Staaten. Versäumnisse bei der Durchführung der ›Weißen Revolution‹, die sozialen Folgen überstürzter Industrialisierung, Angst vor westl. Überfremdung des Landes, Widerstand der schiit. Geistlichkeit gegen die Modernisierung, die brutalen Methoden der Geheimpolizei SAVAK führten zum Scheitern des Schahregimes. Nach einem Generalstreik und der revolutionären, von Ajatollah R. Khomeini von Paris aus geführten Bewegung zw. Aug. 1978 und Jan. 1979 wurde Schah Resa Pahlawi zum Verlassen des Landes gezwungen (16. 1. 1979).

Die Islam. Republik unter Ajatollah Khomeini: Im Febr. 1979 kehrte Khomeini aus dem Pariser Exil zurück. Am 30. 3. 1979 Annahme der von Khomeini verkündeten ›Islam. Republik‹ durch Volksabstimmung. Am 2./3. 12. 1979 Entscheidung einer Volksabstimmung für die neue Verfassung. Fakt. Nationalisierung der Erdölindustrie. Als Folge der angespannten Wirtschaftslage, u. a. verschärft durch den Krieg mit Irak (Golfkrieg), wurde im Jan. 1983 das staatl. Außenhandelsmonopol aufgegeben.

Nach langanhaltendem Golfkrieg ernannte Ajatollah Khomeini den Parlamentspräs. Rafsandschani zum neuen Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Ende Juli 1988 konnte I. unter Vermittlung des UN-Generalsekretärs J. Pérez de Cuéllar eine Waffenruhe mit Irak vereinbaren. Die beiden Kriegsgegner stimmten auch der Stationierung einer UN -Friedenstruppe am Golf zu. Die ab Ende Aug. 1988 laufenden Gespräche blieben bis 1990 ohne Ergebnis, da keiner der beiden Staaten von seiner Maximalforderung in der Grenzfrage am Schatt Al Arab abgehen wollte. Erst als Folge der Besetzung Kuwaits durch Irak kam es im Sept. 1990 zu einem Gefangenenaustausch und der irak. Anerkennung der Grenze zu I. in der Mitte des Schatt Al Arab.

Politisches System
Islam. Republik; Verfassung von 1979 (geändert 1989) basiert auf der Ethik des Islams schiit. Richtung. Staatsoberhaupt ist ein vom Volk auf 4 Jahre gewählter Präs. mit exekutiven Vollmachten; er ernennt die Min.; seine Machtbefugnisse sind eingeschränkt durch eine religiöse höchste Instanz, den ›Führer der Nation‹ (seit 1989 Hadjatoleslam A. Khamenei). Legislative ist das Einkammerparlament (Nationalversammlung; 270 vom Volk auf 4 Jahre gewählte Abg.), Gesetze und Verordnungen bedürfen der Zustimmung eines ›Rates der Wächter des Islams‹ (6 vom ›Führer der Nation‹ ernannte islam. Rechtsgelehrte und 6 vom Parlament gewählte Juristen), einem 1989 eingerichteten Kontrollorgan zur Überprüfung der Vereinbarkeit der Gesetze mit dem islam. Recht.Streitkräfte: rd. 600000 Mann.

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